Dass diese Landschaft lebendig bleibt, liegt vor allem auch an den freien Ensembles.
Anders als die etwa 130 öffentlich finanzierten Orchester werden freie Ensembles privat und nicht von staatlicher Seite getragen.
Seit 2018 ist der FREO e.V. Stimme und Netzwerk der freien Ensembles und Orchester in Deutschland (den sogenannten FREOs) und vertritt rund 1.000 Musiker:innen.
Sie sind künstlerische und organisatorische Innovationsmotoren für eine ganze Branche.
Freie Ensembles arbeiten professionell, aber auf eigenes Risiko: Ihre Musiker:innen sind selbstständig und tragen oft eine gesellschaftsrechtliche Mitverantwortung für das Ensemble.
Dies sind ihre Geschichten.
Die Vielfalt der deutschen Ensemble- und Orchesterlandschaft ist weltweit einzigartig.
Am Anfang steht bei vielen freien Ensembles der Wunsch nach Selbstständigkeit, nach Mitbestimmung der Musiker:innen, nach diverseren Konzertformaten, Spielweisen und Zielgruppen.
»Als ich meinen Abschluss gemacht habe, hatte ich total Lust, was eigenes zu machen, was aufzubauen. Und da lag der Gedanke nahe, es einfach mal auszuprobieren: Was muss man anders machen, damit ganz diverse Menschen den Weg ins Konzert finden?«
Thomas Posth
Cellist, Künstlerischer Leiter und Gründer vom Orchester im Treppenhaus
Damit solche künstlerischen Visionen Wirklichkeit werden, ist die Gründungszeit vieler freien Ensembles geprägt von einer Bereitschaft, Risiken einzugehen und Durststrecken auszuhalten.
»Natürlich war die Anfangszeit total geprägt von wahnsinniger Selbstaufgabe. Aber für uns war es wichtig, eigene Ideen umzusetzen. Und das geht eigentlich nur, wenn man das auch von A bis Z macht.«
Silke Lange
Akkordeonistin und Gründerin bei LUX:NM
Viele der traditionsreichen freien Ensembles gründeten sich bereits in den 1980er Jahren, so zum Beispiel das Ensemble Modern, die Akademie für Alte Musik oder die Neuen Vocalsolisten. Mittlerweile sind sie aus der internationalen Klassikszene nicht mehr wegzudenken.
Die freie Ensembleszene bleibt dynamisch: Für immer mehr junge Musiker:innen bietet die selbstorganisierte künstlerische Arbeit eine attraktivere Perspektive als die Festanstellung bei einem Tariforchester. Das führt zu immer mehr Neugründungen freier Klangkörper. Gleichzeitig ist in vielen etablierten Ensembles der Generationenwechsel in vollem Gange.
Concerto Köln (1985)
© Concerto Köln
Ensemble Musikfabrik (1990)
© Gudrun Webel
Ensemble Resonanz (1994)
© Edgar Zippel
Neue Vocalsolisten (2000)
© Neue Vocalsolisten
Orchester im
Treppenhaus (2005)
© Jo Titze
Trickster Orchestra (2013)
© Roman Hagenbrock
Tempus Konnex (2015)
© Teppi Thielicke
PULSE (2020)
© Geboren Wustmann
Akademie für Alte Musik (1982)
© Akademie für Alte Musik
Freiburger
Barockorchester (1986)
© Freiburger Barockorchester
SCHOLA HEIDELBERG (1992)
© KlangForum Heidelberg
Dresdner Sinfoniker (1998)
© Sabine Gruener
Ensemble Ascolta (2003)
© Ralf Weber
Schwelbrandorchester (2011)
© Nina Hoffmann
la festa musicale (2014)
© J. Gerul
Bridges Kammerorchester (2019)
© René van der Voorden
Ensemble Modern (1980)
© Ensemble Modern
Ensemble Recherche (1985)
© Peter Berthold
ensemble aisthesis (1992)
© KlangForum Heidelberg
Mahler Chamber
Orchestra (1997)
© Ulrike Weizsäcker
ensemble mosaik (2001)
© ensemble mosaik
Zafraan Ensemble (2009)
© Zafraan
asambura ensemble (2013)
© Ghazaleh Ghazanfar
ensemble reflektor (2015)
© ensemble reflektor
Die freie Ensembleszene bleibt dynamisch: Für immer mehr junge Musiker:innen bietet die selbstorganisierte künstlerische Arbeit eine attraktivere Perspektive als die Festanstellung bei einem Tariforchester. Das führt zu immer mehr Neugründungen freier Klangkörper. Gleichzeitig ist in vielen etablierten Ensembles der Generationenwechsel in vollem Gange.
Ensemble Modern (1980)
© Ensemble Modern
Akademie für Alte Musik (1982)
© Akademie für Alte Musik
Ensemble Recherche (1985)
© Peter Berthold
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Concerto Köln (1985)
© Concerto Köln
Freiburger
Barockorchester (1986)
© Freiburger Barockorchester
Ensemble Musikfabrik (1990)
© Gudrun Webel
SCHOLA HEIDELBERG (1992)
© KlangForum Heidelberg
ensemble aisthesis (1992)
© KlangForum Heidelberg
Ensemble Resonanz (1994)
© Edgar Zippel
Mahler Chamber
Orchestra (1997)
© Ulrike Weizsäcker
Dresdner Sinfoniker (1998)
© Sabine Gruener
Neue Vocalsolisten (2000)
© Neue Vocalsolisten
ensemble mosaik (2001)
© ensemble mosaik
Ensemble Ascolta (2003)
© Ralf Weber
Orchester im
Treppenhaus (2005)
© Jo Titze
Zafraan Ensemble (2009)
© Zafraan
Schwelbrandorchester (2011)
© Nina Hoffmann
asambura ensemble (2013)
© Ghazaleh Ghazanfar
Trickster Orchestra (2013)
© Roman Hagenbrock
la festa musicale (2014)
© J. Gerul
ensemble reflektor (2015)
© ensemble reflektor
Tempus Konnex (2015)
© Teppi Thielicke
Bridges Kammerorchester (2019)
© René van der Voorden
PULSE (2020)
© Geboren Wustmann
Das in den 1980ern gegründete Freiburger Barockorchester ist heute eines der besten Ensembles für ein barockes und klassisches Repertoire. Alles begann mit dem Ziel, gemeinsam Werke und Spielweisen der »Alten Musik« zu entdecken.
Im FREO e.V. sind heute 48 große und kleine, junge und etablierte freie Ensembles und Orchester organisiert. Sie prägen die Musiklandschaft in Deutschland.
Im FREO e.V. sind heute 48 große und kleine, junge und etablierte freie Ensembles und Orchester organisiert. Sie prägen die Musiklandschaft in Deutschland.
Freie Ensembles und Orchester sind keine losen Zusammenschlüsse, sondern arbeiten in festen professionellen Strukturen.
Als Shareholder ihres eigenen Klangkörpers übernehmen die Musiker:innen unternehmerische Verantwortung. Sie beteiligen sich an künstlerischer Führung und strategischer Planung.
»Man muss einfach die ganze Zeit mit formen, sich mit einbringen – auch gestalterisch, nicht nur am Instrument.«
Charlotte Kraemer
Geigerin im Orchester im Treppenhaus
Dabei sind die Wege der Entscheidungsfindung so unterschiedlich wie die Ensembles selbst.
»Bei uns wird eigentlich immer demokratisch entschieden, wie etwas klingen darf. Und es gibt viele Vorschläge, viele Ideen, da wird viel probiert, und es wird auch jeder ernst genommen.«
Daniela Lieb
Flötistin im Freiburger Barockorchester
Die freien Klangkörper sind ein Gegenentwurf zum Modell der angestellten Musiker:innen in tarifvertraglich organisierten Orchestern.
Um sich zu vernetzen und ihre Interessen gegenüber der Politik zu vertreten, gründeten sie 2013 eine Arbeitsgruppe, aus der 2018 der Verein FREO – Freie Ensembles und Orchester in Deutschland e.V. hervorging.
Weitere Informationen zu FREO e.V. finden Sie auf der Homepage.
Die Suche nach agilen unternehmerischen Strukturen, innerhalb derer sich das kreative Potenzial der Musiker:innen wirklich entfalten kann, führt oft zu innovativen Organisationsmodellen, die auch über die Szene hinaus Vorbildcharakter haben.
Interview mit Lena Krause, Geschäftsführerin von FREO e.V., über spezifische Organisationsformen freier Klangkörper.
Um die gewählten Strukturen aufrechtzuerhalten, müssen die Ensemblemitglieder eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen, die über das reine Musizieren weit hinausgehen. Gleichzeitig steigen aber Motivation und Identifikation mit dem Ensemble deutlich.
»Als ich zum ersten Mal bei Auditiv gesungen habe, dachte ich sofort: ›Oh, von dieser Art der Zusammenarbeit habe ich geträumt.‹ Weil alle sich einbringen, hilfsbereit sind, sich mit dem Ensemble identifizieren und es voranbringen wollen.«
Mykola Piddubnyk
Bariton bei AuditivVokal
Ein wichtiger Aspekt der Organisationsstruktur der Ensembles ist deren Rechtsform. Fünf verschiedene Varianten haben sich hier durchgesetzt.
0 €
Notwendiges Stammkapital
Möglich
Gemeinnützigkeit
Juristische Person
Träger
Der Verein ist eine Vereinigung von Personen, um gemeinsame Interessen, Ideen und Ziele zu verfolgen. Die gängigste Rechtsform für Vereine ist der „eingetragene Verein“ (e. V.), der ideelle Zwecke und nicht primär wirtschaftliche Zwecke (Gewinnerzielung) verfolgt.
Verein
1 €
Notwendiges Stammkapital
Möglich
Gemeinnützigkeit
Juristische Person
Träger
Die Unternehmergesellschaft kann bereits mit einem Euro Stammkapital gegründet werden. Dabei gelten die gleichen Regeln wie bei der GmbH. 25 % des Gewinns müssen so lange in eine gesetzliche Rücklage fließen, bis das Mindeststammkapital von 25.000 Euro erreicht ist.
UG (haftungsbeschränkt)
25.000 €
Notwendiges Stammkapital
Möglich
Gemeinnützigkeit
Juristische Person
Träger
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist eine „Kapitalgesellschaft“ und selbstständige „juristische Person“. Sie besitzt Vermögen (Geld, Sachwerte), Rechte und Pflichten, kann Verträge schließen, klagen und verklagt werden (wie eine „natürliche Person“).
GmbH
0 €
Notwendiges Stammkapital
Nicht möglich
Gemeinnützigkeit
Natürliche Personen
Träger
Um eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts zu gründen, braucht es mindestens zwei Personen, die sich zu einem gemeinsamen unternehmerischen Zweck zusammenschließen und ihre unternehmerische Tätigkeit miteinander abstimmen.
GbR
0 €
Notwendiges Stammkapital
Nicht möglich
Gemeinnützigkeit
Natürliche Person
Träger
Das Einzelunternehmen ist ein Unternehmen, das von einer einzelnen Person gegründet und geführt wird. Ob Mitarbeiter:innen beschäftigt werden oder nicht, ist völlig gleichgültig. Ein Mindestkapital bei Gründung ist gesetzlich nicht vorgeschrieben.
Einzelunternehmen
»Jeder von uns kommt aus einer anderen musikalischen Kultur und hat ein anderes Verständnis von Noten, von Zeit, Improvisation oder Ornamenenten. Natürlich gibt es da viele Diskussionen, und das ist auch gut so. Es gibt für jeden Raum, seine Meinungen und Erfahrungen einzubringen. Es wird theoretisch immer viel von ›offener Gesellschaft‹ gesprochen. Wir praktizieren sie.«
Eleanna Pitsikaki
Kanun-Spielerin im Bridges Kammerorchester
Die Entwicklung vieler freier Ensembles und Orchester ist eng verknüpft mit der Stadt und der Region, in der sie sich gegründet haben und in der sie zuhause sind.
»Zum einen sind wir sehr viel unterwegs und finden das auch sehr wichtig, mit unseren Formaten und Projekten in ganz Deutschland zu spielen und darüber hinaus. Gleichzeitig sind wir sehr stark in Hannover verwurzelt. Hier ist das Ensemble groß geworden. Und wir sind der Stadt dafür sehr dankbar und haben auch einen sehr, sehr intensiven Kontakt mit unserem Publikum hier.«
Thomas Posth
Cellist, Künstlerischer Leiter und Gründer
vom Orchester im Treppenhaus
Einige freie Ensembles haben durch die Errichtung eines eigenen Probe- und Konzertsaals die kulturelle Infrastruktur ihrer Heimatstädte auch baulich bereichert.
Konzerthaus Hof Quillo
Ensemble Quillo
© Tom Schweers
Ensemblehaus Freiburg,
Freiburger Barockorchester/
Ensemble Recherche
© Ensemblehaus Freiburg
Werkstatthalle
KlangForum Heidelberg
© Thomas Ott
Resonanzraum Hamburg,
Ensemble Resonanz
© Jann Wilken
Ensemblehaus Freiburg,
Freiburger Barockorchester/
Ensemble Recherche
© Ensemblehaus Freiburg
Betriebswerk
KlangForum Heidelberg
© Thomas Ott
Resonanzraum Hamburg,
Ensemble Resonanz
© Gerhard Kühne
Dachsaal des
Ensemble Modern
© Walter Vorjohann
Studio des
Ensemble Musikfabrik
© Janet Sinica
Durch eigene Konzertreihen und Festivals, die Bespielung von Off-Locations und genreübergreifende Kooperationen mit anderen Kulturakteuren sind viele FREOs in ihren Heimatorten zu kulturellen Knotenpunkten geworden.
Gleichzeitig ist die künstlerische Exzellenz vieler freier Ensembles insbesondere im Bereich der Alten und Neuen Musik auch international gefragt: Viele FREOs sind regelmäßig zu Gast bei den großen europäischen Kulturfestivals und in den renommierten Konzertsälen in aller Welt.
An diesen Orten sind die FREOs 2023 aufgetreten:
Die freien Ensembles fungieren damit sowohl als Kulturbotschafter ihrer Heimatstädte als auch als Aushängeschilder der deutschen Musiklandschaft.
Freie Ensembles und Orchester sind nicht nur flexibler als die tarifvertraglich organisierten Orchester, sie sind auch hoch spezialisiert: Auf bestimmtes Repertoire, besondere Spieltechniken oder neue Zugänge zur Musik.
Insbesondere im Bereich der historischen Aufführungspraxis und zeitgenössischen Musik haben freie Ensembles und Orchester Trends gesetzt, die mittlerweile zum Mainstream geworden sind. Viele ihrer Entdeckungen werden von den Tariforchestern übernommen.
So werden die freien Ensembles und Orchester zu Innovationsmotoren einer ganzen Branche.
Durch vielfältige Konzert- und Musikvermittlungsformate, die Erschließung neuer Orte und digitaler Techniken oder genreübergreifende Projekte erreichen die freien Ensembles und Orchester auch Interessierte außerhalb des klassischen Stammpublikums.
»Wir haben nicht nur Publikum, das ausschließlich aus der Musik kommt, sondern auch aus anderen Bereichen. Und das ist ja eigentlich auch das Schöne daran, dass man sich breiter aufstellt, beziehungsweise ergibt sich das aus unseren Projekten.«
Ruth Velten
Saxophonistin und Gründerin bei LUX:NM
Im Bereich der Kinder- und Jugendbildung sind die freien Ensembles und Orchester oft Vorreiter mit preisgekrönten Modellprojekten und gehen langfristige Partnerschaften mit Schulen, Kindergärten und anderen Bildungs- und sozialen Einrichtungen ein.
»Ich empfinde es als unglaubliche Bereicherung, dass wir mit verschiedenen Disziplinen zusammenarbeiten. Wir hatten auch schon Projekte mit Tänzerinnen und Tänzern, wo wir selber auch getanzt haben. Wir hatten ein Projekt, in dem wir Gebärdensprache integriert haben. Jetzt machen wir gerade ein Projekt mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern. Darin liegt für mich auch die Zukunft.«
Anne Stadler
Sopranistin bei AuditivVokal
Für Nachwuchsmusiker:innen bieten die FREOs Akademie- und Workshop-Programme an.
Concerto Köln
Orchester Akademie
ensemble mosaik
Progetto Positano – Förderstipendium junge Komponist*innen
Ensemble Reflektor
Reflektorklassen
KlangForum Heidelberg
Junges KlangForum
der/gelbe/klang
Ensemble in Residence bei Jugend komponiert Bayern
Stegreif – The Improvising Symphony Orchestra
bechange
Ensemble Modern
IEMA – Internationale Ensemble Modern Akademie
Mahler Chamber Orchestra
Feel the Music
El Perro Andaluz
Workshops für Studierende
Ensemble Musikfabrik
Studio Musikfabrik
Kammerakademie Potsdam
Musik schafft Perspektive.
KAP für Chancen-gerechtigkeit
Ensemble Recherche / Freiburger Barockorchester
Ensemble Akademie
Concerto Köln
Orchester Akademie
ensemble mosaik
Progetto Positano – Förderstipendium junge Komponist*innen
Ensemble Reflektor
Reflektorklassen
KlangForum Heidelberg
Junges KlangForum
der/gelbe/klang
Ensemble in Residence bei Jugend komponiert Bayern
Stegreif – The Improvising Symphony Orchestra
bechange
Ensemble Modern
IEMA – Internationale Ensemble Modern Akademie
Mahler Chamber Orchestra
Feel the Music
El Perro Andaluz
Workshops für Studierende
Ensemble Musikfabrik
Studio Musikfabrik
Kammerakademie Potsdam
Musik schafft Perspektive.
KAP für Chancen-gerechtigkeit
Ensemble Recherche / Freiburger Barockorchester
Ensemble Akademie
Weitere Modellprojekte öffnen
Concerto Köln
Orchester Akademie
ensemble mosaik
Progetto Positano – Förderstipendium junge Komponist*innen
Ensemble Reflektor
Reflektorklassen
KlangForum Heidelberg
Junges KlangForum
der/gelbe/klang
Ensemble in Residence bei Jugend komponiert Bayern
Stegreif – The Improvising Symphony Orchestra
bechange
Ensemble Modern
IEMA – Internationale Ensemble Modern Akademie
Mahler Chamber Orchestra
Feel the Music
El Perro Andaluz
Workshops für Studierende
Ensemble Musikfabrik
Studio Musikfabrik
Kammerakademie Potsdam
Musik schafft Perspektive.
KAP für Chancen-gerechtigkeit
Ensemble Recherche / Freiburger Barockorchester
Ensemble Akademie
Weitere Modellprojekte öffnen
Concerto Köln
Orchester Akademie
ensemble mosaik
Progetto Positano – Förderstipendium junge Komponist*innen
Ensemble Reflektor
Reflektorklassen
Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Professionalisierung der nachfolgenden Musiker:innengeneration und im Aufbau eines neuen Publikums.
Die künstlerische und soziokulturelle Bedeutung der FREOs spiegelt sich nicht in ihrer Finanzierung wider, im Gegenteil:
Kultur- und Förderpolitik sowie rechtliche Rahmenbedingungen sind nach wie vor auf das Organisationsmodell und Berufsbild tarifvertraglich organisierter und überwiegend staatlich finanzierter Klangkörper zugeschnitten.
Zum Beispiel ist es freien Orchestern und Ensembles nach aktueller Rechtslage kaum möglich, Rücklagen zu bilden und sich so gegen Risiken wie Produktionsabsagen oder Konzertausfälle abzusichern.
»Irgendwo hängt immer das Damoklesschwert über uns. Wenn es mal eine blöde Situation gibt, ein Konzert abgesagt wird, aus welchen Gründen auch immer das Honorar nicht fließt, dann kann es bei uns schnell ans Eingemachte gehen.«
Christa Kittel
Geigerin und Gründungsmitglied
des Freiburger Barockorchester
Ihr Jahresbudget müssen FREOs zu einem Großteil selbst erwirtschaften. Nur in seltenen Fällen kann ein freier Klangkörper auf eine kleine längerfristige Struktur- bzw. Basisförderung zurückgreifen.
Trotz ihrer Exzellenz arbeiten FREOs deshalb weiterhin auf Grundlage eines fragilen Finanzierungsmodells mit hohem eigenem Risiko.
»Da ist schon sehr viel Herzblut drin. Auch wenn wir bei LUX:NM versuchen, wirklich gute Bedingungen zu schaffen, sind die Löhne trotzdem im Vergleich mit anderen in der Branche nicht ausreichend. Man kann nicht nur davon leben.«
Zoé Cartier
Cellistin bei LUX:NM
Fragt man die freien Ensembles und Orchester nach Herausforderungen, mit denen sie sich konfrontiert sehen, zeigt sich: Die Unsicherheit der langfristigen Finanzierung spielt eine entscheidende Rolle.
Angaben in Prozent. Stichprobengröße siehe Mouse-Over beim jeweiligen Feld.
Als Versuchslaboratorien, Spezialisten und Pioniere bleiben die freien Ensembles und Orchester auch in Zukunft ein unverzichtbarer Teil des Musiklebens in Deutschland.
»Ich glaube, es ist jetzt unsere Aufgabe, unseren Sound immer weiter in die Welt hinauszutragen. Was ist transkulturelle Musik? Es gibt immer noch viel zu viele musikalische Schubladen da draußen.«
Youssef Laktina
Perkussionist im Bridges Kammerorchester
So sorgen die freien Klangkörper dafür, dass die Orchesterlandschaft sich stets erneuert, lebendig und anschlussfähig bleibt.